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Mobile Maschinen 5/2016

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Mobile Maschinen 5/2016

SENSORIK I INTERVIEW 02

SENSORIK I INTERVIEW 02 Für die Realisierung von Fahrerassistenzsystemen zur Kollisionswarnung bietet SICK auch 3D-Stereo-Kameras an Zuletzt treibt das Thema Autonomes Fahren bzw. Arbeiten die Branche an; auch dafür ist Sensorik- und Automatisierungs-Knowhow von Nöten. Sensoren sind die Sinnesorgane der Maschine, ohne sie ist das Fahrzeug „blind“. Dieser Druck in der Branche zu einem höheren Automatisierungsgrad – also gerade der Stärke unseres Hauses – bedeutet für uns: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, in die Mobile Automation zu investieren. Als Anbieter ganzheitlicher Lösungen benötigen Sie doch auch Software, oder? Fischer: Natürlich gehört dort auch Software dazu. Mit unserer offen Plattform Sick AppSpace bieten wir Systemintegratoren und Erstausrüstern die Freiheit und Flexibilität, ihre Applikationssoftware direkt auf den programmierbaren Sick- Sensoren passend für die spezifischen Aufgabenstellungen zu entwickeln. Das bietet den Vorteil, dass sich der Datentransfer auf dem Fahrzeug oder in die Cloud deutlich reduziert. Denn mit einem Laserscanner oder einer 3D-Kamera riesige Datenmengen zu generieren, verursacht großen Aufwand bei der Übertragung und Auswertung der Daten. Die Kunst liegt darin, das System von Anfang an so zu konfigurieren, dass nur die notwendigen Informationen weitergegeben werden. Auch die Kombination von Datenströmen kann zielführend sein – durch gebündelte Informationen von Subsystemen kann der Kunde Konzepte wie Predictive Maintenance realisieren – so entsteht ein Mehrwert. Das Know-how, welche Daten wofür nötig sind, ist das Entscheidende: Man kann viele Sensoren auf einer Maschine verbauen, aber das bringt den Betreiber oder OEM nicht zwingend weiter. Passende intelligente Sensoren, die ausschließlich die relevanten Informationen weitergeben, sind zielführender – und genau das zeichnet Sick aus. Dafür steht auch unser Slogan: Sensor Intelligence. Um die jeweilige Anwendung optimal bedienen zu können, haben wir bei SICK das Industriemanagement: Unsere Industriemanager untersuchen u. a. den Markt und beobachten, welche Anforderungen die jeweiligen Anwendungen haben. Dies geschieht direkt mit dem Maschinenhersteller, aber auch beim Endkunden. Wir sind so nah am Markt, wie möglich. Wären Standardapplikationen für AppSpace nicht sinnvoll? Fischer: In manchen Fällen entwickeln wir für eine spezifische Anwendung eine App. Doch manchmal möchte der Kunde dies auch gar nicht und entwickelt diese App selbst, da er darin seine eigene Kernkompetenz sieht. In einem solchen Fall liefern wir einen für den Kunden individuell passenden Sensor, auf dem er mit unserer Plattform seine Intelligenz und sein Know-how implementieren kann. Gibt es das EINE Produkt, das bei Sick zentral für den Bereich Mobile Automation steht? Fischer: Nein, wir stellen unsere Lösungskompetenz in den Vordergrund. Basierend auf unserem breiten Portfolio entwickeln wir gemeinsam mit dem Kunden die für ihn passende Lösung. Wichtig ist, dass man sich bei der Konzeptentwicklung nicht nur auf das einzelne Fahrzeug konzentriert – viel mehr muss die Arbeits-Prozesskette analysiert werden. Danach muss der Kunde oder Hersteller entscheiden, welche Teile dieser Kette er automatisieren möchte. In diesem Ablauf den richtigen Automatisierungsgrad zu finden, sehen wir als entscheidend und möchten hier als Sensorpartner die Hersteller zusammen mit Integratoren und Steuerungsherstellern unterstützen. 32 Mobile Maschinen 5/2016

INTERVIEW I SENSORIK Wird es die kabellose Kommunikation auf mobilen Arbeitsmaschinen geben? Fischer: Das ist hauptsächlich davon abhängig, ob der Bedarf im Markt besteht. Wollen es unsere Kunden? Können Sie es anwenden? Für einfache Sensorik könnte es mit Sicherheit in absehbarere Zeit kabellose Lösungen geben. Im Bereich Leistungselektronik wird man aber an Grenzen stoßen. Zudem entsteht durch kabellose Kommunikation Elektrosmog auf der Maschine. Das heißt, es wird immer ein Abwiegen der Vor- und Nachteile geben. Eine völlig kabellose Arbeitsmaschine wird es meiner Meinung nach aber nicht geben. Der Trend wird eher zur Reduzierung der Verkabelung gehen. In Sachen Vernetzung ist die Kommunikation unter den Fahrzeugen das dringlichere Thema. Welche Produktneuheit wird Sick als nächstes im Bereich Mobile Automation vorstellen? Fischer: Weitere Lösungen im Bereich der Assistenzsysteme sind kurz vor der Markteinführung. Ebenso neu im Portfolio sind unsere Neigungssensoren. Dazu gehören Ein- sowie Zweiachssensoren, erhältlich mit CAN- und Analogschnittstelle, sowie in verschiedensten Bauformen – von ganz klein bis groß. Das Besondere an diesen Sensoren ist ihr effizienter Vibrations-/Schock-Filter.. Aber unsere Roadmap für die nahe Zukunft ist darüber hinaus gut gefüllt, es werden also noch einige Innovationen folgen. Vielen Dank für das Gespräch! www.sick.com/mobile_automation

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