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Mobile Maschinen 3/2016

Mobile Maschinen 3/2016

STEUERUNGEN UND

STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I KLEINSTEUERUNG Alles unter Kontrolle Kleinsteuerung für den Einsatz in Feuerwehrfahrzeugen Stefan Zellner Retten, löschen, bergen, schützen sind die vier Aufgaben der Feuerwehr. Damit diese reibungslos erfüllt werden können, bedarf es auch einer vollen Funktionalität der Sonderaufbausteuerung des Rettungsfahrzeugs. Eine zuver - lässige Kleinsteuerung hält selbst unter harten Umwelteinflüssen stand. Für die Automatisierung von mobilen Maschinen werden immer komplexere Anforderungen an die Sonderaufbausteuerungen im Nutzfahrzeug gestellt. Dabei soll eine intelligente Kleinsteuerung verschiedene Parameter der Maschine erfassen, Steuer- sowie Regelfunktionen übernehmen und viele Abläufe im Nutzfahrzeug vereinfachen. Zu den Bedingungen einer Kleinsteuerung in diesem Umfeld gehört, neben der Robustheit des Gerätes, vor allem die hohe Leistungsfähigkeit bei möglichst geringem Bauraum. Anforderungen gerecht werden Die b-plus GmbH implementiert für die Martin Knirsch Kraftfahrzeuge GmbH die Kleinsteuerung b-CANCubeMini. Mithilfe dieser lässt sich direkt von der Original- Lenkrad-Fernbedienung im LKW aus die Sondersignalanlage und Umfeld-Beleuchtung bedienen. Dabei dient der b-CANCube- Mini als zentrale Steuerung zum Auslesen verschiedener Signale aus dem Fahrzeug und gibt diese an die entsprechenden Ausgabegeräte weiter. Die hohe Strombelastbarkeit der Ausgänge ermöglicht dabei z. B. die direkte Ansteuerung der Umfeld-Beleuchtungs-Scheinwerfer. Dabei können alle Ausgänge gleichzeitig mit bis zu 4A belastet werden. Die Steuerung, basierend auf einem 32bit-µController, verfügt über elf vollparametrierbare Ein- und Ausgänge. Somit ist nicht nur das Ein- und Ausschalten von Ausgängen möglich, sondern diese können auch als PWM oder stromgeregelte Ausgänge betrieben werden. So kann z. B. der Strom aller Ausgänge geregelt werden, wodurch beim Feuerwehrfahrzeug eine dimmbare Beleuchtung am Pumpenbedienstand realisiert wird. CAN-Bus Kommunikation als Erweiterungsbasis Der Einsatz der zur Verfügung stehenden CAN-Bus-Schnittstellen am b-CANCube- Mini ermöglicht die direkte Kommunikation mit dem Fahrzeug und anderen CAN-Bedieneinheiten. Mit einer der beiden CAN- Bus-Schnittstellen werden über die offene J1939 Aufbau-CAN Schnittstelle des Bodybuilder Steuergerätes verschiedene Signale direkt aus der Bordelektronik des LKWs ausgelesen. Mit der frei in „C“ programmierbaren Variante der Kleinsteuerung werden Bibliotheken für LKW- und Industriemotorhersteller mitgeliefert. Stefan Zellner, Leitung Produktmanagement, b-plus GmbH Deggendorf 12 Mobile Maschinen 3/2016

KLEINSTEUERUNG I STEUERUNGEN UND REGELUNGEN Durch die Auswertung des am CAN-Bus anliegenden Fahrzeuggeschwindigkeits signals wird die Umfeld-Beleuchtung geschwindigkeitsabhängig gesteuert. Bei dem Überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeitsschwelle wird dabei die Beleuchtung abgeschaltet. Mit dieser Funktion erkennt die Steuerung, dass sich das Fahrzeug bereits auf einer Straße befindet und verhindert somit das Blenden anderer Verkehrsteilnehmer. Unterhalb dieser Schwelle ist es möglich, die Beleuchtung zum Ausleuchten des Umfeldes angeschaltet zu lassen, wie es bei Rangierfahrten der Fall ist. Wenn keine CAN-Schnittstelle zur Verfügung steht, ist es möglich das Tachographen-Geschwindigkeits-Signal direkt am digitalen Tachographen über einen analogen Eingang des b-CANCubeMinis einzulesen. Neben dem Auslesen von Signalen kann die Steuerung auch Botschaften an das Board-System zurück senden. Wenn die Fehlermeldungen des b-CANCubeMinis im Original-LKW-Kombiinstrument angezeigt werden, ist der Fahrer z. B. rechtzeitig über defekte Lampen am Feuerwehrfahrzeug informiert. Das wird über die Strommessung an allen Ausgängen der Kleinsteuerung realisiert. Wird ein Ausgang angesteuert und der abgenommene Strom ist zu niedrig bzw. zu hoch kann eine Warnmeldung direkt über CAN-Bus an das Kombiinstrument im LKW gesendet werden. CAN-Bedienelemente – individuell und robust Die Steuerung bietet mit elf Ein-und Ausgängen Flexibilität für verschiedene Maschinenanforderungen 01 Die Kleinsteuerung b-CANCubeMini ist für einen Verbau im Fahrzeug nach ECE R10 zugelassen 02 Das b-plus KeypadModul zur Bedienung im Außenbereich kann individuell gelasert werden Die zweite CAN-Schnittstelle des b-CAN- CubeMinis kommuniziert mit b-plus-KeypadModulen. Aufgrund des IP68 Schutzgrades können diese im Innenraum sowie im Außenbereich des Fahrzeuges angebracht werden. Diese Erweiterung mit externen CAN-Bus fähigen Tastern wird z. B. zur Bedienung eines Lichtmastens eingesetzt. Zu den Funktionen im Anwendungsfall des Feuerwehrfahrzeuges gehören u. a. die Ansteuerung der Blaulichtanlage und des Martinhorns. Besonders lebensrettende Funktionen wie diese setzen ausfallsichere Steuerungen voraus. Diese müssen den Anforderungen in häufigen Einsätzen bei Staub, Nässe, Hitze, Kälte und Vibrationen standhalten. Damit die hohen Anforderungen auch unter extrem rauen Umweltbedingungen gewährleistet werden, bietet ein Aluminium-Gehäuse beste Robustheit, welches selbst bei Betriebstemperaturen von -40 bis +85°C für zuverlässigen Betrieb sorgt. Der b-CANCubeMini kann neben dem Einsatz als eigenständige Steuerung auch in dezentralen CAN Netzwerken als CANopen-Slave nach CiA DS401 eingesetzt werden oder als J1939 Slave über frei parametrierbare Botschaften mit einer übergeordneten Steuerung kommunizieren. www.b-plus.com UNTER ALLEN UMSTÄNDEN ZEPPELIN DRIVE TRAINS. Optimal integrierte Antriebsstränge für Ihre Applikation: • komplette Antriebseinheit als spezifizierter Einbausatz • leistungsstarker Caterpillar Diesel- oder Gasmotor • hochwertige Übertragungs- und Wandlungseinheiten • maßgeschneiderte Systemlösungen mit Ansteuerung • für mobile, semi-mobile oder stationäre Einsatzfälle Zeppelin Drive Trains – Ihr Vorsprung in der Anwendung. Weitere Informationen unter: www.zeppelin-powersystems.com oder unter + 49 4202 9146 0 Mobile Maschinen 3/2016 13

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