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Mobile Maschinen 1/2015

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Friedliche

Friedliche Aufräumarbeiten Pendelrollen-Stehlager halten die Fräse eines Minenräumgerätes auf Position Michael Hinterreiter Die Hochleistungs-Pendelrollenlager von Timken sind in einem massiven Vollguss-Gehäuse verbaut, das auch den Belastungen bei der Minenräumung in Nachkriegsgebieten standhält. Die Timken Company tut gleich zweifach Gutes: Timken Pendelrollen-Stehlager spielen künftig eine wichtige Rolle bei der Minenräumung in Nachkriegsgebieten. Und: Timken hat 20 dieser Lagereinheiten der Schweizer Stiftung Digger für den Einbau in deren Minenräummaschinen Digger D250 kostenlos zur Verfügung gestellt und Digger so dabei unterstützt, das Leben und die Unversehrtheit von Menschen zu retten. Bei den Lagereinheiten handelt es sich um Hochleistungs-Pendelrollenlager (75 mm Innenbohrung) mit Nitrid-Stahlkäfig in einem massiven Stahlguss-Gehäuse mit spezieller Labyrinth-Abdichtung. Diese Einheiten sind dank ihrer zuverlässigen Leistung, der einfachen Montage und des äußerst geringen Wartungsbedarfs ideal für den Einsatz im Digger D250. Hier sind jeweils zwei Einheiten an den seitlichen Lagerungen der gewaltigen Fräse verbaut und halten diese auf Position. Mit der Fräse (sie erreicht bei Vollgeschwindigkeit 450 min -1 ) wird der Boden bis auf eine Tiefe von 25 cm zermalmt und Minen zur Sprengung gebracht – die Lager müssen also einiges aushalten. „Die bisher von uns verbauten Stehlager eines anderen Herstellers haben diesen hohen Belastungen bei Panzerminen nicht standgehalten, da die Lagergehäuse nicht aus Stahlguss bestehen, sondern aus Grauguss und innen hohl sind“, erläutert Thomas Dalla Piazza, Chief Engineer bei Digger. „Auch die Lagerdichtungen waren für die ganz besonderen Umgebungsbedingungen unseres Minenräum- Michael Hinterreiter, Vertriebsingenieur, Timken, Colmar (Frankreich) 01 Zwei seitlich verbaute Lager halten die Fräse in Position; sie erreicht bis zu 450 min -1 24 Mobile Maschinen 1/2015

SPECIALFAHRZEUGE I ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE 03 Anstatt zu versuchen, eine einzelne Dichtung als starke Barriere zu bilden, verhindert eine Labyrinth- Dichtung den Schmutzeintrag 02 Der Digger D250 zermalmt mit seiner schnell drehenden Fräse den Boden und bringt so Anti-Personen- und Panzerminen zur Explosion gerätes nicht so gut geeignet. Mit den Timken Lagern haben wir dagegen sehr gute Erfahrungen gemacht, denn die sind mit ihren Labyrinthdichtungen fast vollständig gegen eindringende Erde und Staub geschützt.“ Die 12 t schweren Digger D250 Minenräumgeräte werden auf Bestellung Über Digger innerhalb von drei bis vier Monaten gebaut. Ausgerüstet ist es mit einem 250 PS starken Dieselmotor, dessen Kraft zu 93 % für den Betrieb der Fräse genutzt wird. Um die absolute Sicherheit des Bedieners zu garantieren, wird das Fahrzeug aus bis zu 500 m Entfernung ferngesteuert. Im Räumeinsatz Die Stiftung Digger (www.digger.ch) ist eine nicht gewinnorientierte Organisation mit Sitz in Tavannes im Berner Jura, deren Gemeinnützigkeit in der Schweiz anerkannt ist. Sie fördert technologische Hilfsprojekte im Bereich der humanitären Minenräumung. Unter dem Namen Digger DTR entwickelt, realisiert und vertreibt sie Minenräumgeräte. Die Maschinen unterstützen die Minenräumer und machen ihre Arbeit viel effektiver, weniger gefährlich und kostengünstiger. vor allem von Anti-Personen-, manchmal aber auch Panzerminen, schafft der Digger etwa 800 m/Stunde, über kurze Transportstrecken erreicht er 7 km/h. „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich unsere Pendelrollen-Stehlager jetzt im Härtetest beim Swedish EOD and Demining Centre/Swedec bewährt haben“, so Michael Hinterreiter, Senior Vertriebsingenieur bei Timken. „450 Anti-Personen- Minen und drei Panzerminen mit bis zu 8 kg TNT hat der Digger zur Explosion gebracht – und die Lager funktionieren immer noch einwandfrei.“ Bilder: Timken www.timken.com

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