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Mobile Maschinen 4/2018

Mobile Maschinen 4/2018

WIRTSCHAFTSWACHSTUM

WIRTSCHAFTSWACHSTUM POSITIVE IMPULSE FÜR DEN MASCHINENBAUSEKTOR Die Türkei verfügt weiterhin über ein robustes Wirtschaftswachstum. Die 81 Millionen Einwohner starke Volkswirtschaft der Türkei konnte nach Einbrüchen in den letzten Jahren im Jahr 2017 wieder einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von sieben Prozent verzeichnen und überraschte damit einige Beobachter. 56 Mobile Maschinen 2018/04 www.mobile-maschinen.info

Nach wie vor bildet der Maschinenbausektor den Motor der türkischen Wirtschaft. Die türkische Maschinenbauindustrie konnte in den letzten 15 Jahren sowohl im Bereich der Produktion, Export, Investitionen, Beschäftigung als auch im Bereich der Forschung und Entwicklung ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen. Mittlerweile liegt die Türkei sogar auf Platz 6 der größten Maschinenhersteller Europas. Die Branche hat ihr Produktionsvolumen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. 60 Prozent der Exporte gehen in die EU und in die USA. Rund ein Zehntel der gesamten F&E-Ausgaben des Landes werden im Maschinenbau getätigt. GRUND FÜR OPTIMISMUS Nachdem der stetige Aufwärtstrend des Maschinenbausektors in den letzten Jahren Einbrüche erleiden musste, erholt sich die Lage im Jahr 2018 und der Trend zeigt wieder in positive Richtungen. Nach neueren statistischen Auswertungen geben die aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Produktion in der verarbeitenden Industrie und zu den Investitionen in Maschinen und Anlagen Grund für Optimismus. Der saison- und kalenderbereinigte Produktionsindex für die verarbeitende Industrie, der im Durchschnitt des Jahres 2016 um nur 3,9 Prozent zulegte, erhöhte sich in den ersten drei Quartalen 2017 um knapp 9 Prozent. Die Investitionen in Maschinen und Anlagen zeigten nach er heblichen Rückgängen im dritten Quartal 2017 wieder einen kräftigen Anstieg von 15,3 Prozent. Eine gute Baukonjunktur mit weiter steigendem Wachstum und Zunahme der Investitionen in Bauvorhaben, belebt nach wie vor den Markt für Bau- und Baustoffmaschinen. Auch in Zukunft wird der Markt in diesem Sektor aufgrund zahlreicher geplanter Infrastrukturprojekte attraktiv bleiben. Im Bereich der Werkzeugmaschinen wird mit einem Anstieg der Umsätze von 3 bis 4 Prozent gerechnet. Der Markt für Werkzeugmaschinen wird zum überwiegenden Teil aus Importen bedient, wobei der Anteil deutscher Produkte hier erheblich ist und bleiben wird. Aufgrund zunehmender Qualitätsansprüche steigt hier insbesondere die Nachfrage nach digitalisierten An lagen und intelligenten Produktionssystemen. NEUE FÜHRUNGSMANNSCHAFT Yilmaz bleibt weiterhin im Vorstand der Exportunion vertreten und wird in dieser Funktion wieder federführend für Deutschland zuständig sein. In einem ersten Statement nach der Wahl hob Karavelioğlu, auf die künftige Arbeit in Deutschland angesprochen, zunächst die Bedeutung der Beziehungen zu Europa und insbesondere zu Deutschland für die Weiterentwicklung des Maschinenbausektors in der Türkei hervor. Einen großen Beitrag zur positiven Entwicklung des Sektors in der Türkei hätten dabei insbesondere die Beziehungen zu den Partnern in Deutschland wie VEMASinnovativ (Innovationsverbund Maschinenbau Sachsen), OWL Maschinenbau e.V., Robotation Academy und BME mit gemeinsamen Aktivitäten zum Ausbau der Beziehungen geleistet. Karavelioğlu bedankte sich ausdrücklich für die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit und betonte, dass er in der Fortführung und Intensivierung der Beziehungen einen Schwerpunkt seiner künftigen Tätigkeit sieht. Hierbei geht es weiterhin auch darum, die weitreichenden und positiven Beziehungen zu deutschen Unternehmen weiter auszubauen und zu intensivieren. In diesem Zusammenhang hob der Präsident auch den Beitrag der deutschen Unternehmen für die positive Entwicklung des Maschinenbausektors in der Türkei hervor, die sowohl mit Investitionen, Technologietransfer sowie mit Ein- und Verkauf von Maschinen den Sektor gefördert haben. Auch künftig werden die Vertreter der Exportunion in der operativen Umsetzung von Kooperations- und Zusammenarbeitsideen jederzeit zur Verfügung stehen und interessierte, deutsche Unternehmen in folgenden Bereichen unterstützen: n Gezielte Identifizierung leistungsfähiger Kooperationspartner n Direkter Zugang zu Informationen für und über die türkische Maschinenbauindustrie n Ansiedlungs- und/oder Markteintrittshilfe für Unternehmen mit Zielmarkt Türkei n Bereitstellung von aktuellsten Informationen und Insider- Know-how n Aktive Unterstützung bei Sourcing-Prozessen/Zuliefersuche in der Türkei. Hierzu stehen die Vertreter und Mitarbeiter sowohl im Headquarter in Ankara als auch in der Deutschlandrepräsentanz in Braunschweig zur Verfügung. www.turkishmachinery.org Im Zuge der immer größeren Bedeutung des Maschinenbausektors für die türkische Wirtschaft sowie der steigenden Internationalisierung wurde 2007 Turkish Machinery gegründet, um die Aktivitäten zur Bekanntmachung des türkischen Maschinenbausektors im Ausland gezielter zu strukturieren und koordinieren zu können. Im Rahmen dieser Zielsetzung nimmt Turkish Machinery in den Zielmärkten an Messen teil, organisiert Delegationen, führt zielmarktorientiert Werbekampagnen durch und generiert Kooperationen zur Förderung der Zusammenarbeit mit den einzelnen Ländern. Nun haben die Mitglieder von Turkish Machinery turnusgemäß die Führungsmannschaft der Maschinenexportunion und somit das Präsidium sowie den Vorstand neu gewählt. Das Amt des Präsidenten übernimmt künftig Kutlu Karavelioğlu, der bereits lange Jahre im Vorstand der Exportunion vertreten war und vielen aus seinem nationalen und internationalem Engagement für Pomsad, dem Branchenverband der Pumpenund Ventilhersteller in der Türkei sowie Europump European Pump Manufacturers Association bekannt ist. Sevda Kayhan Kutlu Karavelioğlu Sevda Kayhan Yilmaz www.mobile-maschinen.info Mobile Maschinen 2018/04 57

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