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Mobile Maschinen 4/2016

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AUS DER FORSCHUNG I

AUS DER FORSCHUNG I PROJEKT STEAM „Es wäre schade, wenn man das Know-how vergebens aufgebaut hätte“ Milos Vukovic (im Bild links) und Roland Leifeld vom IFAS haben das Projekt betreut. Wir sprachen mit Ihnen über die Umsetzung und das noch nicht vollständig gehobene Potenzial des Systems. Herr Vukovic, Herr Leifeld, wie wichtig war das Zusammenspiel mit Verband und Industrie? Vukovic: Sehr wichtig. Eine Idee zu haben, ist nur der erste Schritt und reicht natürlich nicht. Für die Umsetzung braucht man die Partner aus der Industrie und die Unterstützung des Verbandes – ohne sie wäre dies nicht möglich gewesen. Leifeld: Gerade für die abschließende Inbetriebnahme und Abstimmung der Maschine, war eine enge Kooperation mit der Industrie erforderlich. Vor allem das direkte Feedback der beiden erfahrenen Baggerfahrer hat diesen letzten Projektabschnitt erfolgreich gestaltet. Vukovic: Es ist wichtig mit allen Partnern ausführliche Gespräche zu führen. Wenn man dies nicht macht, kann es passieren, dass ein solches Projekt in die falsche Richtung läuft. Haben Sie also lediglich die Ideen aus der Industrie umgesetzt? Vukovic: Die Idee des STEAM-Systems ist am IFAS entwickelt worden. Allerdings gab es mehrere Lösungsansätze für die Umsetzung des Systems. Leifeld: An dieser Stelle haben wir von den Erfahrungen aus den halbjährlich stattfindenden Validierungskreisen profitiert. Die Teilnehmer, Vertreter von sowohl OEMs als auch Zulieferer, haben mit ihrem Fachwissen und Erfahrung beratend zur Seite gestanden. Gemeinsam haben wir unsere Ideen diskutiert und auf diese Weise die Entstehung eventueller Probleme vermieden. Vukovic: Manchmal haben wir unsere eigenen Ideen trotz Bedenken des Kreises weiterverfolgt. Wir hatten zum Beispiel die Idee, beide Systeme auf derselben Maschine zu installieren. Dies wurde anfangs wegen des fehlenden Bauraums als schwierig realisierbar angesehen. Wir haben es dann trotzdem gemacht und es hat auch funktioniert. Der parallele Aufbau hat die Akzeptanz der Messergebnisse letztendlich erheblich gesteigert. Wo ist noch Potenzial zu heben? Vukovic: Der erste Punkt ist der Verbrennungsmotor, der noch nicht optimal auf die Anwendung ausgelegt ist. Hier ist sicherlich eine enge Zusammenarbeit mit dem Hersteller notwendig. Das Zweite ist die Energierückgewinnung am Ausleger. Da hatten wir Probleme mit den Druckverlusten in den Rohrbruchventilen und Schlauchleitungen. Wie lange wird es dauern bis sich solche Technologien am Markt etablieren? Leifeld: Die aktuelle Gesetzgebung zur Emissionsreduzierung sowie die geringen Energiekosten sorgen noch nicht für ein umfassendes Umdenken, so dass eine zeitnahe vollständige Umsetzung des STEAM-Systems nicht wahrscheinlich ist. Des Weiteren müssen die Hersteller der Baumaschinenbranche vollkommen davon überzeugt sein, dass ein neues System Vorteile bringt und den Kunden langfristig zufriedenstellt. Neben der Effizienz des Systems sind Faktoren wie Robustheit und Wartungsfreundlichkeit entscheidend. Auch hier kann das STEAM-System gegenüber anderen Hybrid-Lösungen überzeugen. Es bleibt abzuwarten, für welche Technologie sich der Markt entscheidet. Vukovic: Wir haben gezeigt, dass STEAM funktioniert. Wie man es letztlich kosteneffizient umsetzt, daran muss die Industrie arbeiten. Ein Ansatz wäre, zunächst nur Teilaspekte und -systeme mit geringem Kostenfaktor in den Markt zu bringen. Wie geht es nun weiter? Sowohl für das Projekt als auch für Sie persönlich? Leifeld: Wir arbeiten daran, neue Finanzierungspartner für ein Folgeprojekt sowie Industriepartner zu finden, die das Projekt weitertreiben. Öffentliche Fördergelder werden momentan leider eher in andere Technologien investiert. Es wäre schade, wenn man das Know-how vergebens aufgebaut hätte und es nicht nutzen könnte. www.ifas.rwth-aachen.de/?steam 14 Mobile Maschinen 4/2016

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