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Mobile Maschinen 3/2017

Mobile Maschinen 3/2017

ANTRIEBE UND

ANTRIEBE UND ANTRIEBSELEMENTE I ELEKTRO-PLANETENANTRIEBE Nomen est omen – Der Name ist Programm Fahrantrieb elektrisiert das Baggern Der Tigon, in der Tierwelt bekannt als Mischling von Löwin mit Tiger, ist zudem der Namensgeber der neusten Antriebstechnologie des schwedischen Gelenk- Baggerlader-Herstellers Huddig. Selten passt eine Bezeichnung so gut zu einem System. Tiefschwarz, mit wenigen Streifen und Flächen in Rot imponiert bereits das Design des Gelenk-Baggerladers mit der Tigon-Technologie. Der Hersteller Huddig versteht es, auf die besondere Technologie neugierig zu machen, welche sich unter dem Blechkleid der Maschine versteckt. Ihr Name ist ganz klar Programm: Die optimierte Verbindung von Verbrennungs- und Elektromotor, wobei beide in der Hybridfunktion ihre Vorteile einbringen. Ergebnis ist die gelungene Kombination aus beiden Welten, eine „all-in-Lösung“ mit optimalen Betriebszuständen in jeder Situation: Hybridantrieb, rein batteriebetrieben oder aus der Steckdose versorgt. Die Tigon-Technologie verkörpert so die nächste Stufe der Entwicklung hin zu mehr Energieeffizienz und Umweltschutz. Huddig selbst sieht sich als Marktführer für Gelenk-Baggerlader in Schweden. Ende der 50er Jahre gegründet, hat das Unternehmen mittlerweile schon über 10 000 Der Elektro-Planetenantrieb der Serie 610X wurde speziell für Heavy-Duty- Maschinen entwickelt Maschinen ausgeliefert. Seit einigen Jahren wird der Export forciert, in Deutschland wird seit 2014 der Markt aktiv bearbeitet. Dabei zeichnen sich die Produkte durch eine Kombination aus Pendelknickgelenk sowie speziell entwickelten Ketten und Rädern für die Fortbewegung in nahezu jedem Gelände aus. Mit der Tigon-Technologie entwickelt der Hersteller seinen Anspruch entsprechend das Produktangebot weiter, Lösungen für effizientes und produktives Arbeiten in den Segmenten City, Cable und Rail anzubieten. Ausgeklüngelte Hybridtechnik Kern der Technologie ist eine Hybridtechnik aus Diesel- und Elektromotor, die eine optimale Energieerzeugung und Rückgewinnung für Baumaschinen ermöglicht. Der vorgestellte Prototyp erreicht eine reduzierte Kraftstoffeinsparung gegenüber herkömmlichen Baggerladern. Die Kombination aus einem Cummins-Dieselaggregat mit einer Leistung von 104 kW sowie einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 25 kWh Energieinhalt. Die maximal zur Verfügung stehende Leistung beträgt 135 kW bei einer Spannung von 92 V. So sind mehrere Betriebsarten möglich: Maximale Leistung im parallelen oder seriellen Hybrid betrieb, leiser und umweltfreundlicher im Batterie oder „Plug-in-Betrieb“. Huddig nennt diesen Vorteil „all-in“. Die Summe der Möglichkeiten ergebe mehr als die einzelnen Möglichkeiten allein. Autor: Chris Liebermann, Werbekoch GmbH, Ubstadt- Weiher 18 Mobile Maschinen 3/2017

Radantrieb für Heavy-Duty- Einsätze Die vier Radantriebe 610X wurden von Bonfiglioli speziell an die Erfordernisse des Gelenk-Baggerladers angepasst, so dass dieser deutlich an Fahrpräzision und Energieeffizienz gewinnt. Jeder der vier Traktionsantriebe wird durch einen 30 kW- Elektromotor angetrieben und liefert ein maximales Abtriebsdrehmoment von 40 000 Nm. Der Radantrieb 610X wurde speziell für Heavy Duty-Maschinen ent wickelt, die ein hohes Drehmoment und max. Stabilität der Hauptlager benötigen. Im Fall des Gelenk- „Die Tigon-Technologie verkörpert mehr Energieeffizienz und Umweltschutz“ Baggerladers von Huddig kann jedes Rad unabhängig von einander angesteuert werden. Dies ermöglicht es dem Fahrzeug besser auf rutschigem Untergrund zurecht zu kommen. Zudem ist der Lader dadurch bei engen Platzverhältnissen, wie auf Baustellen in der Innenstadt, in der Lage leichter zu manövrieren. Rein aus der Batterie gespeist oder im quasi-stationären Einsatz über Kabel mit Energie versorgt, läuft er mit einem Gewicht von rund 13 t zudem völlig emissionsfrei sowie mit minimalem Geräuschpegel. Gelungene Zusammenarbeit „Unser Know-how mit Achsantrieben und Elektromobilität war der Grund für Huddig, Bonfiglioli für die Entwicklung eines Radantriebs nach deren anspruchsvollen Vorgaben zu betrauen“, erklärt Stefano Baldi, Sales Director für Mobile Maschinen bei Bonfiglioli. Lars Lindahl, CEO von Huddig ergänzt: „Der große Vorteil von Bonfiglioli ist, dass das Unternehmen bereit ist, den Antrieb auf unsere Bedürfnisse hin zu individualisieren. Und wir fühlen uns von Bonfiglioli bestens verstanden!“ Die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit hätte zudem dazu geführt, dass der Antrieb nicht nur individualisiert, sondern sogar ohne Kompromisse auf die Anforderungen hin zugeschnitten wurde. Lindahl weiter: „Wir freuen uns darauf, weitere Projekte mit Bonfiglioli umzusetzen, um dem Markt und den Kunden optimale Lösungen anbieten zu können.“ Begonnen hat die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen mit ersten Tests des Standardantriebs 610W2 in der Konzeptmaschine von Huddig. Die Ergebnisse seien sehr zufriedenstellend gewesen, sagen beide Manager. Dann ging es in die Entwicklungsphase, bei der es darum ging, die konkreten Ansprüche Huddigs gezielt und möglichst schnell in einen maßgeschneiderten Fahrantrieb umzusetzen. „Dabei hat sich einfach gezeigt, dass Bonfiglioli zuhört, unsere Forderungen und Wünsche aufnimmt und es versteht, diese dann auch konkret in ein Produkt umzusetzen“, fasst Lindahl zusammen. Der elektrische Fahrantrieb 610X von Bonfiglioli darf als Beispiel für die Fähigkeit des Unternehmens gelten, auf der Grundlage jahrzehntelanger Erfahrung und fundiertem Know-how Antriebssysteme zu ent wickeln, die individuellen Kundenanforderungen gerecht werden. Der elek trische Antrieb 610X in seiner Grundversion eignet sich demnach sowohl für Baumaschinen wie Bagger, Baggerlader oder Raupen. Aber auch für Landmaschinenanwendungen wie Mähdrescher, Ernte maschinen, Selbstfahrspritzen, und viele weitere findet er seinen Einsatz. www.bonfiglioli.de Vollständig überarbeitet! Die Berechnung und Gestaltung von Wälzlagern erreicht eine neue Ära Wälzlagerpraxis Das Standardwerk für Konstrukteure und Studenten in der 4. Auflage. Wälzlagerpraxis jetzt bestellen unter shop.engineering-news.net

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