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Mobile Maschinen 3/2016

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Auf zu neuen Normen 01

Auf zu neuen Normen 01 Motorensysteme für EU-Stufe V Ab 2019 soll es soweit sein, die neue Abgasstufe EU-Stufe V wird voraussichtlich eingeführt. Betroffen davon sind auch die Hersteller von Großmotoren. Ihre Antwort auf die neue Emissionsrichtlinie präsentierte die Marke MTU bereits auf der bauma 2016. 02 Mitte April hatten Interessierte die Möglichkeit sich am Stand von MTU über die Technologien zur Abgasnachbehandlung zu informieren und sich die neuen Motorensysteme zu betrachten. Neben Motorensysteme für Baustellenfahrzeuge und Industrieanwendungen stellte die Marke MTU, als Teil von Rolls-Royce Power Systems, der Baubranche auch Motoren für die kommende Off-Highway-Emissionsrichtlinie EU-Stufe V vor. Bereit für EU-Stufe V Die MTU-Baureihen 1000 bis 1500 werden derzeit in Zusammenarbeit von MTU und Daimler auf Basis von Daimler-Nutzfahrzeugmotoren für die EU-Stufe V weiterentwickelt. Diese Motoren im Leistungsbereich zwischen 100 und 480 kW sollen für die im Jahr 2019 geplante Einführung der Emissionsnorm EU-Stufe V verfügbar sein. Die neuen Emissionsgrenzwerte, die u. a. für Rußpartikel gelten, erfüllen die Motoren durch innermotorische Weiterentwicklungen, eine SCR-Anlage und einen zusätzlichen Dieselpartikelfilter. Für die MTU-Baureihe 1000 wird es für das Abgasnachbehandlungssystem sowohl eine One-Box- als auch eine Two-Box-Lösung geben, um einen möglichst flexiblen Einbau zu ermöglichen. Bernd Krüper, Leiter des Geschäftsbereichs Construction & Agriculture bei MTU, erklärt: „Von den Weiterentwicklungen für die EU-Stufe V werden Bauunternehmen direkt profitieren: Ein höheres Drehmoment bei niedrigen Motordrehzahlen, ein nochmals reduzierter Kraftstoffverbrauch und ein er weiterter Leistungsbereich im Vergleich zu den Vor- 01 Die Baureihen 1000 bis 1500 werden für die kommende Abgasstufe EU-Stufe V weiterentwickelt 02 Für die Baureihe 1000 wird es für das Abgasnachbehandlungssystem sowohl eine One-Box- als auch eine Two-Box-Lösung geben 30 Mobile Maschinen 3/2016

NACHLESE I BAUMA 3 Fragen an Bernd Krüper, Leiter des Geschäfts bereichs Construction & Agriculture bei MTU Welche Schwierigkeiten gab es bei der Entwicklung der MTU-Baureihe 1000 bis 1500 hinsichtlich der neuen Abgasrichtlinie zu beachten? Der große Unterschied zwischen der aktuellen Emissionsrichtlinie EU-Stufe IV und Stufe V ist die Tatsache, dass 01 zukünftig nicht nur die Masse der Rußpartikel, die der Motor ausstößt, begrenzt ist, sondern auch die Anzahl der Partikel. Eine Begrenzung der Partikelanzahl ist nur mittels eines geschlossenen Partikelfilters möglich. Deshalb müssen wir zur Erfüllung von Stufe V erstmals bei unseren Baureihen 1000 bis 1500 einen Dieselpartikelfilter, abgekürzt DPF, einführen. Die bisherigen Grenzwerte konnten wir dank ausgeklügelter Technik auch bei diesen Motoren über innermotorische Maßnahmen und eine SCR-Anlage erreichen. Vom DPF abgesehen streben wir eine weitgehend bauraumneutrale Lösung im Vergleich zu EU-Stufe IV/EPA Tier 4 final an: Für die Baureihen 1100, 1300 und 1500 werden wir eine one-box- Lösung mit integriertem Abgasnachbehandlungssystem anbieten. Diese besteht aus Dieseloxidationskatalysator, DPF und einer SCR-Anlage. Für die Baureihe 1000 wird es voraussichtlich neben der one box- auch eine two box-Lösung für einen noch flexibleren und bauraumoptimierten Einbau geben. 02 Inwiefern wirkt sich die Integration eines DPF auf die Leistung des Motors aus und wie wirken Sie einer Änderung entgegen? Jeder DPF funktioniert wie ein Sieb, das die Rußpartikel aus unverbranntem Kohlenstoff einfängt. Würde sich der Filter mit diesen Partikeln zusetzen, dann würde der Abgasgegendruck stark ansteigen. Folge wären steigender Verbrauch und sinkende Motorleistung. Deshalb müssen die aufgefangenen Partikel regelmäßig im Filter abgebrannt (regeneriert) werden. Diesen Prozess, der bei hoher Temperatur erfolgt, in den Betrieb von Off-Highway-Fahrzeugen zu integrieren, ist eine Herausforderung. Außerdem entwickeln wir derzeit eine adäquate Regenerations- und Reinigungsstrategie für die Dieselpartikelfilter, um deren Lebensdauer so hoch wie möglich zu gestalten. Unser Abgasnachbehandlungssystem muss in so verschiedenen Anwendungen wie bspw. mobilen Kranfahrzeugen, Radladern, Straßenfräsen oder Teles kophandlern mit unterschiedlichsten Belastungsprofilen gleichermaßen funktionieren. Bei diesen Anwendungen wechseln sich Phasen hoher Auslastung – etwa beim Heben von Lasten – und Leerlaufphasen häufig und kurzfristig ab, und das oft nicht vorhersehbar. Das erfordert ein intelligentes System, das im richtigen Moment und dann erfolgreich Partikel verbrennt. Um die Systeme für alle relevanten Anwendungen und Szenarien abzustimmen, führen wir eines der aufwendigsten Felderprobungsprogramme in der Geschichte von MTU durch. Wir werden bereits während der Entwicklungsphase weit über 200 Motoren bei OEMs im Einsatz haben. Diese werden mit Messtechnik versehen und dienen der Erprobung. 03 Nichtsdestotrotz bieten wir unseren Verlieren Motoren mit einer geringeren Emissionsnorm durch die Einführung der EU-Stufe V an Bedeutung für Ihr Unternehmen? Als Technologieführer nehmen wir die Herausforderungen der neuen Emissions - norm EU-Stufe V natürlich gerne an. NAFTA-Kunden gerne weiterhin unsere Tier 4-Motoren an. Dies gilt in gleichem Maße für unsere anderen Motoren, die in weniger emissionsregulierten Märkten, wie bspw. den BRICS zum Einsatz kommen. Auch der chinesische Baumaschinenmarkt ist sehr wichtig für uns und verspricht trotz aller aktuellen Wachstumsschwächen weiterhin sehr großes Potenzial. Dass immer mehr Länder strengere Abgasnormen einführen, kommt unserer Technologieposition entgegen. DRIVE WITH OUR EXPERIENCE Check Valves Relief Valves Flow Controls Restrictor Checks Betaplugs Calibrated Orifices Safety Screens Shuttle Valves Airbleed LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH Am Limespark 2 · 65843 Sulzbach Telefon 06196 / 7 73 69 - 0 E-mail info@lee.de · www.lee.de

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