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Mobile Maschinen 3/2015

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STEUERUNGEN UND

STEUERUNGEN UND REGELUNGEN I TITEL 02 Proportional-Wegeschieberventil inklusive Ansteuerelektronik und CAN-BUS-Schnittstelle 03 Proportional-Wegeschieberventil mit explosionsgeschütztem Magnet, hier an der Baugröße für Volumenströme bis 1000 l/min reichend. Sie werden einfach an den Verband der Proportional-Wegeschieber angeflanscht, separate Zu- und Ablaufleitungen sind nicht notwendig. Für anspruchsvolle Anwendungen Für Maschinenhersteller, die auf eine digitale Datenübertragung setzen, bieten sich Proportional-Wegeschieberventile mit integrierter Ansteuerelektronik an. Die Datenübertragung erfolgt über eine CAN-Bus- Schnittstelle. Die Ansprechzeiten dieser Ventilvariante sind bei Hawe Hydraulik bis zu doppelt so schnell wie die eines konventionellen Proportionalventils. Das ermöglicht ein dynamisches Ansteuern der Arbeitsfunktionen, beispielsweise in Lenksystemen von Schwerlastfahrzeugen, Mobilkranen oder Fahrzeugen der Landtechnik. In Baggern kann der Baggerlöffel so angesteuert werden, dass der Hydraulik-Zylinder vor- und rückwärts pulsiert und im Schlagmodus bessere Eindringergebnisse erzielt werden. Mit einer Zulassung nach ECE E1 entsprechen die Ventile übrigens der Genehmigungspflicht für Bauteile an Kraftfahrtfahrzeugen. Die CAN-Bus-Schnittstelle vereinfacht die Ansteuerung komplexer Systeme mit dezentralen Ventilsteuerungen, Sensoren und Aktoren. Diagnosemöglichkeiten zeigen Fehler auf und melden die Position des Schieberkolbens. Eine hohe Wiederholgenauigkeit macht die Lenkung beispielsweise von Schwerlasttransportern sehr präzise und erleichtert damit dem Fahrer die Steuerung des Fahrzeugs. Gegenüber marktüblichen Daisy-Chain- Ausführungen ist bei diesen Ventilen die Kabelführung integriert. Das reduziert den Bedarf an Einbauraum und sorgt für eine sichere Montage im Fahrzeug. Die Auslieferung des Ventilverbands erfolgt mit kundenspezifischer Parametrierung. So erhält der Kunde eine anschlussfertige Ventilsteuerung. Die Eigenschaft „Plug and Play“ bewährt sich insbesondere in der Produktion von Fahrzeug-Großserien. Mit einer dritten Baugröße sind auch Volumenströme bis 150 l/min abgedeckt, etwa für Funktionen in Kommunalfahrzeugen, Mobilkranen, Schwerlastfahrzeugen und Hebebühnen. Für explosive Atmosphären Für die besonderen Anforderungen in explosiven Umgebungen stattet der Hersteller die Proportional-Wegeschieberventile mit explosionsgeschützten Zwillingsmagneten Für jede Funktion gibt es das passende Ventil, alle Ventile sind miteinander kombinierbar aus. Zusätzlich zu den Zulassungen nach den europäischen ATEX-Leitlinien und dem internationalen IECEx-Schema liegt auch eine Zertifizierung nach der amerikanischen Norm NEC 500, Class 2, Division 1, vor. Damit können Hersteller von Maschinen und Anlagen Ventile mit diesen Magneten weltweit in explosiver Gas- oder Staubatmosphäre einsetzen – beispielsweise in Tankschiffen oder Tankwagen. Für den Einsatz im Bergbau sind eigensichere und schlagwettergeschützte Magnete nach ATEX, IECEx, ANZEx, MSHA, MA und TR zertifiziert – somit nach Regularien weltweit. In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden arbeitet Hawe Hydraulik die optimale Lösung aus. Die Auswahl der Baugrößen und Auslegung der Proportional-Wegeschieberventile entsprechen den Funktionen. Unter Berücksichtigung des Gesamtsystems kann der Ventilverband auf Wunsch mit passgenauer Pumpe und speicherprogrammierbarer Ventilsteuerung zu einer energieeffizienten Hydrauliksteuerung ausgebaut werden. www.hawe.de 34 Mobile Maschinen 3/2015

LENKUNGEN I FAHRWERKSKOMPONENTEN Lenkung im stetigen Wandel Von der ersten Orbitrol-Lenkung zu elektrohydraulischen Systemen Christophe Natter Bei hydrostatischen Lenksystemen gibt es nicht die eine „beste“ Lösung“. Für unterschiedliche Anwendungen gelten unterschiedliche Prioritäten. Und die Bedingungen verändern sich ständig, da Herstelllern und Nutzern immer neue Technologien zur Verfügung stehen und sie erwarten, dass diese in die Lenksysteme implementiert werden. Christophe Natter, Produktmanager für mobile Steuerungen, Eaton Hydraulics, Morges, Schweiz Wie bereits erwähnt, unterscheiden sich Anwendungen von Lenksystemen hinsichtlich der gegebenen Prioritäten, dennoch gelten bei allen bestimmte grundlegende Bedingungen: Fahrer von Traktoren, Baumaschinen und anderen Offroad-Fahrzeugen fahren üblicherweise mit angemessener Geschwindigkeit an den jeweiligen Einsatzort. Bei Fahrten über längere Strecken muss die Lenkung ruckfrei arbeiten und gut ansprechen, darf andererseits aber auch nicht zu sensibel auf die Lenkmanöver des Fahrers oder auf Unregelmäßigkeiten der Fahrbahnoberfläche reagieren. Andererseits muss der Fahrer bei intensiven Arbeitsmanövern mit niedrigen Fahrgeschwindigkeiten in der Lage sein, mit kleineren Bewegungen und Kräften am Lenkrad eine größere Lenkwirkung erzielen zu können. Dies beugt Ermüdung vor und erhöht die Produktivität. Diese Aspekte sind prinzipiell allen Anwendungen gemeinsam. Aber der benötigte Grad an Lenkverstärkung, die Art und Weise, wie diese implementiert wird, sowie die gewählten zusätzlichen Merkmale und Optionen können von einer Anwendung zur nächsten sehr unterschiedlich sein. Orbitrol-Lenkung als Basis Anhand der hydrostatischen Lenkungstechnologie, die Eaton im Lauf der Jahre entwickelt hat, lässt sich aufzeigen, wie die verschiedenen Komponenten angepasst und kombiniert werden können, um die individuellen und unterschiedlichen Anforderungen einzelner Hersteller zu erfüllen. Offroad-Lenkungen in ihrer heutigen Form gibt es, seit Lynn Charleston 1957 die erste Orbitrol-Lenkung entwickelte. Charlestons Unternehmen, Char-Lynn, wurde 1971 von Eaton übernommen. Das Produktangebot von Eaton baut auf seiner Lenkeinheit auf – einem Aggregat, das ein Drehschieber-Servoventil beinhaltet, welches mechanisch Mobile Maschinen 3/2015 35

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